Hannah Brocke rettet mit ihrer Arbeit unter Wasser ein Stück weit die Welt. Was ich spannend fand: Sie verbindet Ökonomie sinnvoll mit Ökologie. Mit der Unternehmerin und promovierten Meeresbiologin sprach ich für den Beitrag „Die Vermessung der Meere“ im KLUB MAGAZIN über ihr Start-up Planblue. Mit dem Unternehmen für Meeresökologie hat sie sich 2017 zusammen mit drei weiteren Gründern selbstständig gemacht.
Die neuartige High-Tech-Unterwasserkamera von Planblue macht höchst präzise Aufnahmen vom Meeresboden. Die daraus gewonnenen Daten lassen Schlüsse über den Zustand von Ökosystemen unter Wasser zu, zum Beispiel wie stark Korallenriffs geschädigt sind. Nach und nach soll eine weltweite Online-Karte entstehen, die Bevölkerung und Politik deutlich zeigt, wo Handlungsbedarf besteht. Die Unternehmerin hat den Umweltschutz im Blick. Sie hofft, dass mit Hilfe ihrer Technologie eines Tages so viele Daten vorliegen, „dass die nächste Generation eine Chance hat, etwas zu ändern.“
Über das Tauchen
Hannah hat mir auch erzählt, wie sich die Welt unter Wasser anfühlt. Wer könnte das besser als eine Berufstaucherin? Ihr erstes Tauchzertifikat machte die Start-up Unternehmerin während der Schulzeit:
„Ich wollte immer tauchen und das war wunderschön. Es war natürlich im Schwimmbad, also gar nicht spektakulär. Aber dieses Gefühl, im Wasser zu atmen, schwerelos zu sein, das ist einzigartig. Ich sage immer: Fast wie fliegen! Während meines Studiums habe ich alle Zertifikate als Berufstaucherin gemacht und in diesem Bereich gejobbt. Für das Arbeiten unter Wasser habe ich Geld bekommen. Ich habe das sehr intensiv gemacht und dadurch viel Erfahrung gesammelt. Damals habe ich für die Meerestechnik, die Physik und für die Unterwasserarchäologie getaucht. Außerdem hatte ich schon immer ein Faible für Technologie.“
Abtauchen im KLUB MAGAZIN
Vor dem Tauchen habe ich allergrößten Respekt. Unter Wasser bekomme ich Beklemmungen. Da möchte ich nicht sein. Und gerade deswegen haben wir uns in der September-Ausgabe des KLUB MAGAZIN mit „abtauchen“ beschäftigt. Wir haben das Thema ganz wörtlich genommen. Daneben haben wir uns aber auch gefragt wie es ist, ganz im Spielen, in Gedanken oder in sich selbst abzutauchen. Und ob man heute überhaupt noch abtauchen kann, wo doch jeder überall digitale Spuren hinterlässt.